Die 3 ABW hatte kürzlich Gelegenheit mit US-amerikanischen Jugendlichen in Englisch zu plaudern und ein wenig die Lebenswelt der durchschnittlich 20-jährigen kennenzulernen. Diese verbringen Studienmonate in Südtirol und mache auch Kulturreisen durch das Land. Die Einladung der 9 Studentinnen und Studenten des Guilford College in North Carolina war durch die Zusammenarbeit mit der Brunnenburg und Michael De Rachewiltz entstanden.
Das Lehrerteam der 3 ABW Ewald Kontschieder und Stephanie Regele hatten den Ablauf organisiert, während Martin Hiegelsberger einen Einblick für die Besucher in die Fachrichtungen der TFO bot. Über Kennenlernspiele, Small Talk und eine Schulführung machten sich die US-Amerikaner mit unseren Schülern und der Schule etwas vertraut.
Am Ende lobten sie die Ausstattung der Schule, die es bei ihnen so nicht gäbe, wie einige Studenten meinten. Nach 3 Monaten Aufenthalt in Südtirol mit Reisen durch Italien, schließen sie in diesen Tag mit Abschlussarbeiten, dem Besuch des Ötzi-Museums und der Churburg ihren Aufenthalt ab.
Der Astrophysiker und ehemalige Schüler des Realgymnasiums Meran Eugenio Bottacini stellte auf der heurigen Science Night seine Forschungsarbeit vor
Wir alle haben uns schon einmal gefragt, wie das Universum, die Erde und vor allem der Mensch entstanden sind. Auf der Suche nach Antworten geraten wir sehr schnell an unsere Grenzen. Die Astrophysik versucht wissenschaftlich darauf zu antworten. Der gebürtige Meraner Eugenio Bottacini ist einer von ihnen. Auf der heurigen Science Night des Realgymnasiums und der TFO Meran stellte er den Schülern seiner ehemaligen Schule Ergebnisse seiner Forschungsarbeit vor.
Bottacini ist in St. Leonhard in Passeier aufgewachsen, schon sein Vater war Italienischprofessor am Meraner Realgymnasium. Nach dem Besuch der Oberschule (Matura im Jahr 1989) studierte er in Bologna Astronomie und promovierte in München in Physik. Die Astronomie ließ ihn aber nicht mehr los. Bottacini lehrt heute an den Universitäten von Padova und Stanford (USA) und leitet das Projekt „GECCO“, das zum Ziel hat, ein Teleskop zu bauen, das bis an die Grenzen des sichtbaren Universums blicken kann. Am Forschungsprojekt soll auch die NASA beteiligt werden.
„Das Universum und seine Entwicklung im Laufe der Zeit“ war dann auch das Thema der heurigen traditionellen Science Night des Meraner Realgymnasiums und der TFO. Direktor Alois Weis freute sich, dass die Begegnung mit dem ehemaligen Schüler erstmals wieder in Präsenz stattfinden konnten. Zum Vortrag waren alle höheren Klassen sowie interessierte Gäste nach Algund ins Thalguterhaus gekommen.
Bottacini sprach vom „Kosmischen Inventar“ und ließ aufhorchen mit der Tatsache, dass gerade einmal 5 Prozent des Universums Materie seien und damit sichtbar. Zwar scheint der Kosmos voll von strahlenden Sternen und leuchtenden Gaswolken zu sein. Doch der Eindruck trügt: Tatsächlich besteht das Universum zu fast 27 Prozent aus anziehender Dunkler Materie und zu rund siebzig Prozent aus abstoßender Dunkler Energie. Was sich dahinter verbirgt, ist bislang noch vollkommen unklar.
Mit beeindruckenden Bildern und Computersimulationen berichtete der Astrophysiker den Oberschülern vom Urknall, der Entstehung der Galaxien, den Schwarzen Löchern und machte zum Schluss noch Hoffnung: Neueste Erkenntnisse ließen nämlich darauf schließen, dass das expandierende Universum nicht in sich zusammenbrechen wird, sondern mit dem Ende ein neuer Anfang beginne, ein neues Universum entstehe.
Antworten auf die vielen offen Fragen möchte Bottacini mit seinem GECCO-Projekt finden. Das „Galactic Explorer with a Coded Aperture Mask Compton Telescope“ ist ein neuartiges Konzept für ein Teleskop der nächsten Generation, das Röntgen- und Gammastrahlenenergien abdeckt. Damit ließe sich dann laut dem Passeirer Astrophysiker viel weiter ins Universum blicken.
Im Rahmen der Fortbildung „Architektur und Wein“ besuchte eine kleine Gruppe von Lehrer*innen der TFO und des RG Meran am Donnerstag, 7. April die Meraner Kellerei in Marling.
Die Führung durch den modernen Gebäudekomplex, der Altes mit Neuem verbindet, durch die verschiedenen Keller-Abteilungen mit teils technisch hocheffizienten Edelstahlbehältern und teils urig anmutenden Barrique-Fässern erzählte uns über die Anfänge der Kellerei im Jahr 1901 bis hin zu Neuerungen und Modernisierungen, die sich in den baulichen Umstrukturierungen widerspiegeln. Nach der Fusion der beiden Kellereien von Marling und Meran 2010 und Neueröffung 2013 brach eine neue Ära der Weinproduktion an, was sich in der anschließenden Verkostung der edelsten Weinsorten eindrücklich bestätigte. Ausgehend vom Sekt-Neuling „Brut Riserva DOC 36“ bis hin zum Dessert-Wein „Sissi“ wurde auch der typische Spargel-Wein Sauvignon und der Klassiker unter den Rotweinen der „Lagrein Riserva Segen 2017“ gereicht. Die Aroma- und Gaumensensationen im Kristallglas und das überwältigende Panorama, das die offene Glaskonstruktion über den Meraner Talkessel bis hinunter ins Etschtal freigibt, auch die Denomination der Weine „Sissi“ und „Segen“ bringen die Verquickung von Kultur-Landschaft, Tradition und Wein in greifbare Nähe.
Der Kreis schließt sich. Nach dem Besuch der Kellerei Bozen im denkwürdigen März 2020, wo die Teilnehmer*innen den Entscheidungen in Rom am Handy entgegenfieberten und sich am folgenden Tag im schulischen Lockdown befanden, beginnen wir im April 2022 gerade wieder an die damals verloren gegangene Normalität anzuschließen. In diesem Sinne freuen wir uns schon auf Kurtatsch 2023.
Christine Pertoll (RG)
Kurz vor Ostern war der Buchautor Martin Schäuble zu Gast an der TFO. Der bundesdeutsche Autor ist dafür bekannt, dass er sich mit aktuellen Themen beschäftigt wie dem Nahostkonflikt, dem Dschihadismus, der Migration oder der Pandemie. Einige Romane sind dystopisch wie „Die Scanner“ (2013), spielen also in einer schwierigen Zukunft, die nur scheinbar besser ist.
Wie er als Autor arbeitet und recherchiert, hat Schäuble drei ersten Klassen der TFO in einer kurzweiligen einstündigen Begegnung vermittelt. Er verwendete dabei auch Projektionen, z.B. der chinesischen Überwachungsmaschinerie, um sein Geschichten zu illustrieren und zu erläutern, was ihn daran interessiert. Der Autor hat lebendig präsentiert und auch Ausschnitte aus seinem Roman „Die Gescannten“ (2019) vorgelesen, den er unter dem Pseudonym Robert M. Sonntag veröffentlicht hat.
Außerdem ging er auf den Roman „Cleanland“ (2020) ein, den eine Klasse in Auszügen im Vorfeld der Begegnung gelesen hat. „Cleanland“ erzählt von einer wegen gefährlicher Viren überwachten Welt, in der sich junge Menschen zurechtzufinden versuchen. Am Ende ist der Autor auf Fragen der jungen Zuhörerinnen und Zuhörer eingegangen.
Die interessante Lesung hat v.a. neugierig auf das Buch „Die Gescannten“ gemacht, das manche im Publikum gerne lesen würden.