In unserer Schule und im benachbarten ital. Oberschulzentrum „Gandhi“ steht im Oktober 2023 eine Ausstellung zum Thema Ernährung, für Schulklassen. Wer diese mit einer Schulklasse besuchen möchte, meldet sich bitte online für einen Termin an – eine Gruppe von Schüler:innen führt in das Thema ein, wahlweise auf Deutsch oder Italienisch.
Es geht in der Ausstellung um folgende Themen: Für das Jahr 2040 wird eine Weltbevölkerung von etwa 9 Milliarden Menschen prognostiziert. Wird es genug Nahrung für alle geben? Und wie? Wie nachhaltig werden die von uns produzierten Lebensmittel sein? Werden wir uns damit begnügen, uns zu füttern, oder werden wir uns auch ernähren wollen?
Vom Geschmack bis zum Ekel, von den Auswirkungen auf unsere Evolution bis zu den Auswirkungen auf den Planeten, von der Kunst bis zu religiösen Verboten – Lebensmittel haben schon immer nicht nur den Magen, sondern auch den Geist und die Vorstellungskraft genährt.
“RI-NUTRI” entspringt dem Wunsch, Menschen unterschiedlichen Alters und Interesses für die vielfältigen und komplexen Aspekte zu sensibilisieren, die Lebensmittel und Ernährung kennzeichnen, und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Bedeutung aus historischer, soziokultureller und wissenschaftlicher Sicht zu begreifen, und zwar im Lichte der sich abzeichnenden Dringlichkeit.
Als interne Fortbildung für Lehrpersonen wurde kürzlich eine Führung durch die etwas versteckt gelegene Villa Freischütz in Obermais geboten. Das Historismus-Gebäude ist seit 2019 als “Hausmuseum” deklariert und stammt aus der vorletzten Jahrhundertwende. Die etwa zweistündige Führung in zwei Gruppen stieß bei den etwa 20 Lehrpersonen auf großes Interesse, ließen sich im Gebäude doch viele kunstvolle Einrichtungsgegenstände, Gemälde und kuriose Trouvaillen aus aller Herren Länder entdecken. Das Haus ist der Spiegel einer bunten Familiengeschichte mit Kultur.
Villa Freischütz Webseite
Der Name der dreistöckigen Villa geht auf die berühmte von Weber-Oper zurück. Gebaut wurde sie 1909/10 nach Plänen des Stuttgarter Architekten Christian Städler von der hiesigen Baufirma Josef Mattmann durch den Bauherrn Ignaz Gritsch. Spannend wird die Villengeschichte, als der vermögende und europaweit tätige Weinhändler Franz Fromm 1921 das Haus kaufte.
Durch die Nachfahrin Rosamaria Navarini (1926–2013) blieb das Haus bis vor wenigen Jahren in Familienbesitz und wurde dann per testamentarischer Verfügung in eine Stiftung verwandelt. Die Villa Freischütz sollte der Öffentlichkeit samt ihrer Sammlung zugänglich gemacht werden. Was dann seit 2019 auch passierte.
Die Aquaponik-Anlage, die Schüler:innen und Lehrer:innen des RG und der TFO im Laufe des Schuljahrs im 2. Stock zusammengebastelt haben, ist kürzlich mit dem mit 700€ dotierten 1. Preis des Wettbewerbs “Ri-nutri. Ripensare la nutrizione” ausgezeichnet worden. Dieser von der Italienischen Vereinigung der Chemiker (SCI) vergebene Preis soll Projekte fördern, die sich mit der Nachhaltigkeit von Nahrungsproduktion auseinander setzen.
Und in der Tat hat sich der Kreislauf der Nährstoffe zwischen Fischen, Pflanzen und Bakterien gegen Schulende schon soweit stabilisiert, dass eine ansehnliche Menge an wohlschmeckendem Minz-Sirup in Produktion gehen konnte. Weitere raumgreifende – und sicherlich wieder sehr betreuungsbedürftige – Erweiterungen der Anlage sind schon geplant.
Besonders freut die Beteiligten, dass das Team inzwischen nicht mehr nur aus biologisch/chemisch Interessierten aus dem RG (3C) besteht, sondern von TFO-Seite (3BEL) um Messtechnik und online-Überwachung erweitert wird. Ein besonderer Dank gilt dem sogenannten “nicht-unterrichtenden-Personal”, das uns vor allem in der Anfangsphase, aber hoffentlich auch weiterhin, tatkräftig zur Seite stand und steht, wenn das viele Wasser nicht dort bleiben mag, wo es hingehört.
Details zum Projekt kann man hier nachlesen oder einfach im 2. Stock betrachten.
In den 3. Bauwesen-Klassen wurde kürzlich ein kleiner Gestaltungswettbewerb durchgeführt, bei dem es darum ging, Sitzgelegenheiten für den Bibliotheksgarten zu entwerfen. Für die Umsetzung des Vorhabens steht nämlich eine kleine Summe Geld von Seiten der Stiftung Südtiroler Sparkasse zur Verfügung. Auf Anregung und koordiniert von Prof. Helene Fischnaller haben in den Baufächern Kleingruppen der Klassen 3 ABW und 3 BBW in den vergangenen Monaten Projekte entwickelt und gezeichnet. Eine Jury sollte das geeignetste auswählen.
Als Juryvorsitzender fungierte der bekannte Meraner Designer Harry Thaler. Er hielt zum Einstieg des langen Vormittags einen Vortrag über seinen beruflichen Weg, bei dem er u.a. einige seiner (teils prämierten) Projekte und Entwürfe vorstellte, so seinen „Pressed Chair“ und sein „Pressed Bike“. Im Anschluss daran stellten die Kleingruppen ihre Projekte auf der Bühne des Mehrzwecksaals in Kurzreferaten vor.
Darauf trat die fünfköpfige Jury zusammen und begutachtete alle im Korridor ausgestellten Projekte gemeinsam. Diese Ausstellung bleibt auch weiterhin zugänglich – wie die Ausstellungen nach längerer Pause wieder aufgenommen werden sollen und die Flächen zur Verfügung stehen (Vormerkungen in der Bibliothek).
Die Entscheidung war nicht einfach, hatte doch gleich mehrere Gruppen originelle Ideen entwickelt. Es galt außerdem, mehrere Aspekte zu berücksichtigen wie Funktionalität, Realisierbarkeit, Ästhetik, Stimmigkeit mit der Umgebung u.a.
Es wurden zwei erste Preise vergeben:
Sitzbank von Clemens Gamper und Maximilian Adami (Klasse 3BBW)
Schaukelstuhl von Mattia Clericuzio und Florian Österreicher (Klasse 3 ABW)
Mit dem zweiten Preis wurde das Projekt von Felix Tappeiner und Simon Platzgummer (3ABW) prämiert.
Herzliche Gratulation!
Schüler des Realgymnasiums und der TFO unternahmen einen virtuellen Rundgang durch das Kosmonautenmuseum Moskau
Ein Bericht der 5AEL
Anlässlich des 60. Jahrestages der ersten orbitalen Erdumrundung durch Juri Gagarin unternahmen die Schüler des Realgymnasiums und der Technologischen Fachoberschule kürzlich einen virtuellen Rundgang durch das Moskauer Kosmonautenmuseum. Organisiert wurde der virtuelle Museumsbesuch von Prof. Unterholzner Heidi und Prof. Kohlmayer Romano zusammen mit der Astronomiegruppe der Schule und mit starker Unterstützung durch das russische Kulturzentrum „Borodina“ in Meran. Über Videokonferenz waren die Meraner Schulklassen mit dem Moskauer Museum zugeschalten.
Der Rundgang glich einer eine Reise von den Anfängen der russischen Raumfahrt bis in die Gegenwart. Die Online- Führung in englischer Sprache begann mit der Besichtigung der ersten Raumfahrzeuge aus den späten 1950er Jahren. Mit heute recht wunderlich anmutenden Raumfahrzeugen erhielt die Menschheit die ersten Erkenntnisse der Schwerelosigkeit und deren Auswirkung auf den Menschen.
Die Oberschüler erhielten einen Einblick in die Vielzahl der ersten Lebenserhaltungssysteme, sahen ein Modell der R-7-Intekontinentalrakete, die Raumanzüge der Kosmonauten, den Satelliten Sputnik. Während noch bei der Sputnik-2-Mission die berühmte Hündin Laika umkam, gelang es der sowjetischen Raumfahrt im dritten Anlauf einen Hund lebend zur Erde zurückzubringen. Höhepunkt war natürlich die Erdumrundung durch Juri Gagarin vor genau 60 Jahren. Heute noch ist Gagarin ein Idol der Raumfahrer.
Ausführlich ging der Museumsführer auf die Verbesserungen in der Raumfahrt der letzten Jahrzehnte ein. Unter anderem wurden der Notabsprungturm der aktuellen Sojus-Kapsel und die Kapsel selbst gezeigt. Das Interessante daran ist, dass die russischen Systeme immer noch vollständig analog funktionieren ohne jegliche Mikroprozessoren.
Zu sehen bekamen die Schüler auch eine Nachbildung des russischen Teils der ISS, allerdings nur von außen. Angesprochen wurde auch die Zukunft der ISS. So soll der Betrieb auf der Internationalen Raumstation noch in diesem Jahrzehnt eingestellt werden. Die ISS werde dann kontrolliert in den Pazifik stürzen. Pläne zu einer weiteren Nutzung seien laut den russischen Experten sehr unwahrscheinlich. Zur Sprache kam auch die internationale Zusammenarbeit in der Raumfahrt. Laut dem Mitarbeiter des Kosmonautenmuseums würden sich die Nationen in naher Zukunft wieder getrennt um ihre orbitalen Außenstellen kümmern. Russland und China würden bereits an einer neuen eigenen Raumstation arbeiten. Zum Schluss kam auch die Frage nach den Kosten zur Sprache. Zusammengefasst kann man sagen, dass die Kosten in der Raumfahrt sinken: Immer noch würden aber chemische Triebwerke verwendet, für weitere Verbesserungen müssten Lösungen in der theoretischen Physik gefunden werden.