Archive for the Film, Vorträge, Theater Category

Illustrierte Südtiroler Geschichte: “Das Ballhaus”

Südtirol im 20. Jahrhundert als Tanz- und Musikstück

Kostüme erzählen Geschichten

Mit Schauspielkunst, Tanz und Kostümen aus Südtirols Geschichte erzählen

Die beiden Bauwesen-Abschlussklassen haben als letzte Theateraufführung des Schuljahres die neueste Produktion der Vereinigten Bühnen Bozen besucht: Das Ballhaus. Das Stück ist eine Adaption eines Theaterstücks bzw. eines Filmes von Ettore Scola, der 1983 weltberühmt wurde. Stück wie Film erzählt nur anhand von stummen Szenen, Tanz und Musik Zeitgeschichte, in diesem Falle die Geschichte Südtirols.

Kostüme helfen dabei, die Situationen einzuordnen, während die Musik und der Tanz Zeitatmosphäre vermittelt. Die stummen Protagonisten spielen kleine Szenen an, wobei Symbole und manchmal Worte helfen, den Kontext herzustellen. Meist sind es illustrierende Szenen, deshalb fiel es den Maturanten in der Regel leicht, zu verstehen, was gemeint ist.

Von den Darstellern und besonders auch den Musikern forderte das fast dreistündige Stück alles ab. Aber der Sound und die Atmosphäre stimmten. Von der Charleston-Zeit über den Swing, Tiroler und italienischer Volksmusik, Twist, Rock’n’Roll, Pop, deutschem und italienischem Schlagerkitsch bis zur modischen Gegenwartsmusik war das “Ballhaus” auch ein gutes Stück Musikgeschichte, die im lärmenden Handygeklingel des letzten Jahrzehnts unterzugehen droht.

Vollständig hieß das Stück „Das Ballhaus. Tanz durch ein Jahrhundert.“ Schauspiel ohne Worte mit Musik nach dem Stück „Le Bal“, uraufgeführt durch das Théâtre du Campagnol nach einer Idee von Jean-Claude Penchenat

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Szenenbilder

Szenenbilder aus dem “Ballhaus”

Politik mit Herz und Visionen

Karl Zeller und Edi Rabini erzählen im Rahmen des schulübergreifenden Projektes von Silvius Magnago und Alexander Langer

Direktor Franz Josef Oberstaller (rechts)  begrüßt die zwei Ehrengäste, Senator Karl Zeller und Edi Rabini

Direktor Franz Josef Oberstaller (rechts) begrüßt die zwei Ehrengäste, Senator Karl Zeller und Edi Rabini

Zwei Menschen, zwei Politiker, die vieles trennte, aber eines einte: Silvius Magnago und Alexander Langer lebten für ihre Visionen. Beiden sei es nicht um Macht und Geld gegangen, waren sich Senator Karl Zeller und Langer-Freund Edi Rabini einig.

Im Rahmen eines schulübergreifenden Projektes der Technologischen Fachoberschule „Oskar von Miller“ und des Liceo Pedagogico „Gandhi“ zur Geschichte Südtirols im 20. Jahrhundert referierten am Freitag Zeller und Rabini über die zwei  Persönlichkeiten. „Silvius Magnago, Reinhold Messner und Alexander Langer sind für mich die drei bedeutendsten Vertreter unseres Landes, die sich  auch international  einen Namen gemacht haben“, betonte Zeller. Er ging neben dem Leben und Wirken Magnagos auch auf seine persönliche Beziehung zum ehemaligen Landeshauptmann ein. So habe er Magnago  als Berater von Alfons Benedikter in jungen Jahren kennen gelernt. Auch wenn sie sich  in politischen Anschauungen nicht immer einig waren – etwa als es um den Paketabschluss ging – habe er stets den Idealismus und die Selbstlosigkeit des langjährigen SVP-Obmannes und Landeshauptmanns bewundert. So habe Magnago sogar sein Haus verkauft, um die Schulden der SVP zu begleichen.

Einen anderen Zugang zu Politik und politischem Engagement suchte Alexander Langer. „Er lebte für seine Vision einer gerechteren und friedlichen Welt“, betonte Edi Rabini. Was heute in Südtirol oft als selbstverständlich angesehen werde, dafür setzte sich Langer in den sechziger und siebziger Jahren ein. Besonders betroffen war er vom Jugoslawienkrieg in den 1990er Jahren, wobei er als damaliger Europaparlamentarier immer wieder zu vermitteln versuchte. Als Leitfigur der Grünen in Italien gilt Langer auch als Vorreiter der Ökologiebewegung.

Das schulübergreifende Projekt für zwei  Abschlussklassen ist von  den Geschichtelehrpersonen Laura Mautone und Josef Prantl vorbereitet worden und soll unter anderem auch ein Signal zum Zusammenwachsen der Sprachgruppen im Schulzentrum sein. Kommende Woche werden der langjährige Leiter des Außenamtes des Landes in Rom,  Peter Gasser, und der Meraner Politiker Enzo Nicolodi erwartet.

Schülerinnen und Schüler  referieren zweisprachig zur Themen der Geschichte Südtirols im 20. Jahrhundert

Schülerinnen und Schüler referieren zweisprachig zur Themen der Geschichte Südtirols im 20. Jahrhundert

 

 

 

Literaturgeschichte einmal anders

Der Autor Peter Braun

Der Autor Peter Braun

Wie schaffte Hermann Hesse den Sprung vom Schulversager zum allseits beachteten Nobelpreisträger? Warum täuschte Lessing bei der Premiere von „Emilia Galotti“ Zahnweh vor?

Peter Braun, Autor und Journalist aus Bamberg, las am heutigen Freitag in der von Meraner Oberschülern voll besetzten Aula Magna der WFO aus seinem Buch „Von Taugenichts bis Steppenwolf“, seiner „etwas anderen“ Literaturgeschichte.

Schnell wurde klar, dass Braun nichts von literarischer Heldenverehrung hält, sondern die wirklichen Menschen mit ihren Eigenheiten, Bedürfnissen und Macken herauskehren möchte und so von einem neuen, oft überraschenden Blickwinkel aus Lust auf Literatur zu machen versucht.

Unter den Zuhörern dieser vom Verbund der Meraner Oberschulbibliotheken organisierten Autorenlesung waren auch die drei Maturaklassen der TFO sowie die 5B RG, für die die großen Geister des deutschen Literaturkanons – wie Goethe, Brecht und Kafka – nun vielleicht etwas greifbarer sind.

Der Blick von unten:Junges Literaturpublikum

Der Blick von unten: Junges Literaturpublikum

Besuch der “Miniwelten” im Meraner Altstadttheater

Szene der Aufführung (Quelle: www.gymme.it)

Szene der Aufführung (Quelle: www.gymme.it)

Zwei Klassen der TFO besuchten mit vielen anderen Schulklassen am 26. März die neueste Eigenproduktion des Ex-Pädagogischen Gymnasiums: Miniwelten. Diese dramatischen Kleinwelten bestehen aus einer Reihe aneinandergehängter Kurzszenen, manchmal ergänzt durch musikalische Intermezzi. Viele der Szenen stammen von berühmten Vorlagen, die auch variiert werden konnten – wie etwas bei “Romeo und Julia” von Shakespeare. Einzelne Szenen hatten die Schauspielerinnen mit ihrem Projektleiter Bertrand Huber und dem Regisseur und Hausherrn Rudi Ladurner auch selbst entworfen.

Am Ende gab es noch ein Gespräch mit den 17 jungen Schauspielerinnen, das TFO-Lehrer Ewald Kontschieder, assistiert vom TFO-Schüler Michael Malleier, moderierte. Dabei erfuhr das Publikum etwas über die Motivation der Schülerinnen, Theater zu machen.

Eine ausführliche Besprechung (Rezension) dazu von unserem Ex-Direktor Ferruccio Delle Cave ist zu finden auf der Gymme-Seite: www.gymme.it

Das Publikum kam von verschiedenen Meraner Schulen

Das Publikum im Theater in der Altstadt kam von verschiedenen Meraner Schulen

Jugend & Zukunft

Die Zukunft beschäftigt Jugendliche!“

Studientagung zum Thema „Jugend in der Literatur und heute“

Drei Protagonisten der Tagung: Mario Coda, Prof. Cesareo, Direktor Oberstaller

Drei Protagonisten der Tagung: Mario Coda, Prof. Cesareo, Direktor Oberstaller

Vielseitig und von zahlreichen Autoren wird das Thema „Jugend“ in der Literatur behandelt. Charles Dickens’ „David Copperfield“ sei ein gutes Beispiel dafür, erläuterte Professor Alessandro Cesareo vergangenen Montag im Rahmen einer Studientagung zum Thema „Jugend in der Literatur und heute“ für die 5. Klassen der TFO und des Realgymnasiums in der neuen Schulaula.

David Copperfield spiegle das Lebensgefühl des jungen Menschen zu Beginn der Industriellen Revolution wider; ähnlich ergehe es heute vielen jungen Menschen, die die radikalen Veränderungen, welche die Informationsgesellschaft mit sich bringen, sehr stark spüren. Der an der Universität von Perugia lehrende Literaturprofessor ging ausführlich auch auf den „Brief an den Vater“ von Franz Kafka ein. Junge Menschen bräuchten Ermunterung und Lob, wenn sie etwas gut gemacht haben. Das Selbstvertrauen zu stärken, sei die große Aufgabe der Pädagogik, unterstrich Prof. Cesareo.

Schwerpunkt Jugend & Literatur

Schwerpunkt Jugend & Literatur

An der Tagung nahm auch die 4. Klasse des Liceo linguistico „Gandhi“ teil. Im zweiten Teil präsentierten die Schülerinnen und Schüler die Ergebnisse ihrer Auseinandersetzung mit dem Thema „Jugend in der Literatur und heute“. „Wir überprüfen die alten Werte und übernehmen sie, wenn sie uns als sinnvoll erscheinen“, meinte eine Schülergruppe. Allerdings würden auch neue Wertvorstellungen dazukommen. Eine sehr gute Ausbildung und finanzieller Wohlstand seien für viele junge Menschen in Zukunft wichtig. Zur abschließenden Podiumsdiskussion mit Schülerinnen und Schülern, dem Meraner Streetworker Salvatore Cosentino und dem Leiter des Gamperheims, Thomas Greif, leitete der Oberschüler und Universitätsstudent Mario Coda ein, indem er von seinen Erfahrungen in einem internationalen Jugendcamp in Gera berichtete. Dass Jugendliche besser in die Arbeitswelt integriert werden sollten, dass sie nicht so internet- und alkoholsüchtig seien, wie langläufig in den Medien behauptet, betonten im Verlauf des Rundgesprächs unter Leitung von Prof. Ewald Kontschieder die Schülervertreter. Jugendliche machen sich sehr wohl Gedanken über ihre Zukunft und Ausbildung, soziale Kontakte und sinnvolle Freizeitgestaltung stehen in der Wertehierarchie ganz weit oben.

Interessierte Zuhörer: Was bringt die Zukunft?

Interessierte Zuhörer: Was bringt die Zukunft?

Die Tagung wurde auf Initiative von Direktor Franz Josef Oberstaller organisiert, der Prof. Cesareo von seiner Arbeit im staatlichen Schulrat persönlich kennt.

Runder Tisch zum Abschluss

Runder Tisch zum Abschluss