Archive for the Film, Vorträge, Theater Category

Begegnung mit zwei Zeitzeugen aus Palästina im Rahmen des „Operation Daywork“

Operation Daywork ist ein gemeinnütziger Verein, der von Südtiroler Oberschüler/innen getragen wird. Operation Daywork ermöglicht diesen, sich mit Entwicklungszusammenarbeit auf innovative Weise kritisch auseinanderzusetzen. Jedes Jahr wird bei der OD-Vollversammlung im Mai von den Schülern ein Entwicklungszusammenarbeitsprojekt (EZA-Projekt) gewählt, welches im darauf folgenden Schuljahr durch den Aktionstag finanziert wird. Dem Aktionstag geht eine umfangreiche Sensibilisierungskampagne über das Projekt(land) und den damit verbundenen Thematiken voraus um Bewusstseinsbildung zu fördern. An der TFO ist Laurin Holzner (5. Klasse ABW) im Organisationsteam von OD. In der  heurigen Sensibilisierungs-Kampagne wird die Situation in Israel/Palästina – besonders in den besetzten Palästinensergebieten des Westjordanlandes thematisiert.

Aus diesem Anlass berichteten kürzlich im Auditorium des Schulzentrums zwei junge Männer aus dem Westjordanland über ihren Alltag in den besetzten Gebieten. Für die Schülerinnen und Schüler der TFO und des RG, die an der Begegnung teilnahmen, war dies wohl die erste Begegnung mit Menschen aus diesem besonderen Krisenherd der Erde.  Gleichzeitig wurde besonders das Thema der Gewaltfreiheit und der gewaltfreien Resistenz angesprochen und es wurde hinterfragt, inwiefern die Techniken der Gewaltfreiheit, der gewaltfreien Konflikttransformation sowie neue Medien von Bürgerbewegungen und Jugendlichen für eine bessere und gerechtere Welt gekonnt eingesetzt werden können.

Der heurige Aktionstag, an dem auch unsere Schülerinnen und Schüler teilnehmen werden, findet am 20. April statt. Nähere Informationen dazu gibt es bei Laurin Holzner (5.ABW).

“Faust” mal ganz anders

von  Klara Maria Santer, 4BBW

Am 23. März besuchten die dritten, vierten und fünften Klassen der GOB Meran (Fachrichtung Bauwesen sowie Elektronik) eine “Faust”-Aufführung im Meraner Theater der Altstadt. Als sich der kleine Saal gefüllt hatte und Ruhe einkehrte, machte sich anfangs Verwunderung breit: Schauspieler, die ihren Text ablesen? Doch als die Hauptdarsteller Roland Selva und Georg Kaser sich zunehmend ins Zeug legten und auch immer öfter von ihrem Blatt aufsahen, entwickelte diese Art der Inszenierung ihre ganz eigene Dynamik. Schülerinnen im Publikum wurden angebaggert und Lehrer mussten auf der Bühne Wein trinken. Sowohl lustige als auch dramatische Passagen machten die Aufführung zu einer sehr gelungenen. Manch dramaturgische Lösung wie z.B. die Besetzung aller Rollen durch nur zwei Schauspieler war aufgrund einiger Liebesszenen etwas gewöhnungsbedürftig, dennoch sehr unterhaltsam. Alles in allem war diese Aufführung von “Faust” ein netter Kontrast zum oftmals schnöden und eintönigen Lesen des Theaterstückes und somit eine Bereicherung für die Schüler.

Bastian Sick taucht in den Ozean der deutschen Sprache

Heute sind an der WFO ca. 350 Schüler Meraner Oberschüler dem „Zwiebelfisch“ Bastian Sick begegnet, darunter auch an die 50 TFO-ler. Der deutsche Grammatikmagier hat unterhaltsam die Falltüren der „Deutsche-Sprache-schwere-Sprache“ geöffnet und die Zuhörer schmunzelnd oder erschreckend reinschauen, manchmal aber auch reinplumpsen lassen.

Sein Edutainment bediente sich dabei des anschaulichen Wortwitzes und einer Bilderschau mit vielen Fundstücken aus dem Alltag. Nebenbei veranstaltete Sick auch ein kleines Quiz mit dem Publikum.

Am Ende der Veranstaltung war er von begeisterten Jung-Zwiebelfischen umgeben, die sich unbedingt mit ihm ablichten lassen wollten …und jetzt bestimmt motiviert an das vertiefte Studium der Sprache gehen.

Die Veranstaltung wurde von den Bibliotheken des Schulverbundes der Meraner Oberschulen organisiert. Der Bestsellerautor und „Spiegel“-Kolumnist wird zwei weitere „Deutschstunden“ morgen in Bruneck und übermorgen in Bozen geben. Bastian Sick war durch sein lehrreiches und unterhaltsames Buch „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“ im deutschen Sprachraum sehr bekannt geworden (das auch an unseren Bibliotheken auszuleihen ist).

Wer Sicks sprachliche Südtiroleindrücke nachlesen will (mit ein paar köstlichen visuellen Fundstücken):

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,822481,00.html

 

Begegnung Schule-Unternehmen: Welches Wissen brauchen Schulabgänger?

Welches Wissen brauchen unsere Schüler? Worauf kommt es beim Berufseinstieg an? Studium oder Beruf?  Diese Fragen  standen auf der heurigen „Begegnung“ des Unternehmerverbandes des Bezirks Burggrafenamt mit den Oberschulen in der Aula Magna der WFO „Franz Kafka“ am vergangenen Montag im Vordergrund.

Die fünften Klassen Bauwesen und Elektronik haben daran teilgenommen und aus erster Hand erfahren, was sie in der  Arbeitswelt  erwartet. Die Oberschule sei ein Fundament, auf dem man aufbaue, meinte Luis Pföstl, Personalchef der Firma „Ivoclar Vivadent“ in Naturns. Die Arbeitswelt erwarte von den Schulabgängern, dass sie mehrsprachig, computertauglich, teamfähig und flexibel sind, Leistungsdruck aushalten und bereit sind, sich laufend aus- und weiterzubilden.  Ähnlich sah es Wolfgang Reisigl  von der Firma Maico, der die Bedeutung einer fundierten Grundausbildung betonte. Susann Haferkorn von der Hoppe AG zeigte an ihrem beruflichen Werdegang auf, wie man ins Arbeitsleben einsteigen kann. Dabei riet sie zuvor zu einem Auslandsjahr nach der Matura.  Insgesamt haben über 300 Oberschüler an dem Informationsvormittag teilgenommen. In den kommenden Tagen werden einige Klassen der TFO auch an den Betriebsbesichtigungen, die der Unternehmerverband im Rahmen der Initiative „Begegnung Schule-Unternehmen“ den Schulen anbietet, aktiv teilnehmen.

Gegen Lügen und Halbwahrheiten

SCHULE:  RG und TFO-Meran gedenken der Befreiung von Auschwitz vor 67 Jahren –  „Vor dem Vergessen bewahren“

Meran (sep). Der Völkermord an den Armeniern, der Abwurf der Atombomben über  Hiroshima und Nagasaki, die Grausamkeiten im Bürgerkrieg von  Ruanda  und zuallererst der Wahnsinn von Auschwitz: immer wieder haben Menschen unvorstellbares Leid anderen Menschen zugefügt. In einer besinnlichen Feier gedachten Schülerinnen und Schüler des Realgymnasiums und der Technologischen Fachoberschule Meran am vergangenen Freitag  im Bürgersaal der Befreiung von Auschwitz vor 67 Jahren.
Der 27. Jänner gilt als internationaler Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Seit mehreren Jahren schon organisiert die Fachgruppe Geschichte der  zwei  Oberschulen für diesen „Memorial-Day“ ein eigenes Programm für die Schüler der höheren Klassen.  Während in den vergangenen Jahren brisante aktuelle Themen im Vordergrund standen, wurde heuer der Focus auf das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz  gelegt.
Die Lügen und Halbwahrheiten, die über den Holocaust und den Nationalsozialismus in bestimmten Kreisen bist heute noch kursieren, dokumentierte eine Schülergruppe szenisch unter der Leitung von Philosophielehrer Christian Zelger. Von ihren Eindrücken in Buchenwald und Auschwitz berichteten Geschichtelehrer Ewald Kontschieder sowie der TFO-Schüler und Eishockeyspieler Massimo Quagliato, der im Dezember anlässlich der Junioren-Weltmeisterschaft in Polen zusammen mit seinem Team das Konzentrationslager besichtigte.
Mit Auszügen aus der berüchtigten  „Posener Rede“ von SS-Chef Heinrich Himmler vor Offizieren im Jahr 1943 und Filmausschnitten über Auschwitz konfrontierte Johannes Kofler die Schüler mit historischen Fakten und erschütternden Bildern. Höhepunkt des  Vormittags war ein Referat von Kurt Gritsch, der über den Missbrauch der Begriffs „Holocaust“ und die Vereinnahmung nationalsozialistischer Terminologie durch Medien, Politiker und im Alltag sprach. An konkreten Beispielen zeigte der Geschichtelehrer auf, wie politische, kirchliche und mediale Kreise immer wieder Vergleiche mit dem Holocaust, mit Auschwitz oder Hitler herstellen, die allerdings jeglicher Grundlage entbehren. So habe man im Irak- oder Jugoslawienkrieg Stimmung erzeugt und Feindbilder gefestigt, indem man Saddam Hussein immer wieder  mit Hitler und die serbischen Gefangenenlager mit Auschwitz verglich. Radikale Abtreibungsegner sprechen heute vom „Babycoust“ in Anlehnung an den „Holocaust“. Die NS-Vergleiche würden allerdings auch dazu führen, dass die Fakten immer mehr verschwämmen und schlussendlich niemand mehr so recht wisse, was Holocaust und Auschwitz wirklich waren, warnte Gritsch.
Mit Dankesworten an die Fachgruppe durch Direktor Franz Josef Oberstaller und einer Schweigeminute in Gedenken an die Opfer weltweit  endete der besinnliche Schulvormittag.