Die technische Schule Merans
“Am Nachmittag des ersten Schultages kam die Einrichtung“, erinnert sich Walter Bernard, Lehrer der ersten Stunde. Er leitete 1991/92 den Aufbau der Meraner Zweigstelle der Gewerbeoberschule und ist immer noch dabei. Damit bekam Meran in drei provisorischen Räumen seine erste technische Oberschule, vorerst als Zweigstelle der Gewerbeoberschule von Bozen. Seit dem Sommer 2007 hat sie Oskar von Miller, den deutschen Wasserkraftpionier und Bauingenieur, als Namenspatron gewählt.
„Provisorisch“ war das Schlagwort der ersten Jahre im alten Untermaiser Rathaus in der Matteottistraße, von dem gelegentlich noch ein Ziegel vom Dach oder eine Stuckatur von der Fassade fiel. Mit dem Mobiliar, das an der damaligen Frauenoberschule nicht mehr gebraucht wurde, erhielt die Halbtagssekretärin nach einem Jahr ihr eigenes Sekretariat. „Wir waren wie eine große Familie“, erinnern sich die Lehrer der ersten Stunde. Die Schule erfreute sich in den nächsten Jahren bei den Jugendlichen zunehmender Beliebtheit.
1995/96 startete die Fachrichtung Bauwesen, und damit bestand die Möglichkeit, auch in Meran eine GOB-Matura zu machen. Schon damals wurde der Raummangel zum größten Problem. Die angelaufenen Restaurierungsarbeiten zogen sich dahin. Bald war klar: die Schule brauchte neuen Platz.
Seit Januar 2001 hat sie diesen, und zwar in der Otto-Huber-Straße in einem Neubau. Noch vor der Fertigstellung des Neubaus trat Direktor Keifl in den Ruhestand, die GOB-Zweigstelle wurde dem Meraner Realgymnasium angeschlossen und Peter Duregger übernahm die Leitung der beiden Schulen.
Unter seiner Federführung wurde die zweite Fachrichtung „Elektronik- und Nachrichtentechnik“ eingeführt, die im Schuljahr 2002/03 das erste Mal eine Maturaklasse stellte. Unter seinem Nachfolger Gebhard Kirchler erfolgte die Übersiedlung. Mit dem Schuljahr 2002/03 übernahm Ferruccio Delle Cave das Direktorenamt. Ein Jahr später wurde die Fachrichtung „Elektronik und Nachrichtentechnik“ in das Schulzentrum ausgelagert.
Seit dem Sommer 2007 hat die GOB Oskar von Miller, den deutschen Wasserkraftpionier und Bauingenieur, als Namenspatron gewählt. Der Name wurde im Laufe des Schuljahres 2006/07 ermittelt. An der Auswahl und Wahl beteiligten sich alle Angehörigen der Schulgemeinschaft.
Im Schuljahr 2007/08 übernimmt Dr. Franz Josef Oberstaller die Direktion. Unter seiner Ägide wird die Planung und der Teilneubau bzw. der Umbau des alten RG-Gebäudes umgesetzt. Im Schuljahr 2012-13 ziehen alle Klassen der GOB bzw. TFO von der Otto-Huber-Straße in das Schulzentrum in der Karl-Wolf-Straße um. Ein neuer Trakt ist dort dazugekommen, und endlich verfügt die Schule über einen großen Mehrzwecksaal, der auch für die Versammlungen dient. Außerdem hat die Schule nun eine großzügige und lichtdurchflutete Bibliothek mit Garten sowie neu ausgestattete Labors. Ein besonderes Extra ist das kleine Planetarium auf dem Dach des neuen Trakts.
Seit den letzten Jahren des ersten Jahrzehnts findet außerdem im Zuge der allgemeine Neuordnung der Fachrichtungen die inhaltliche Umgestaltung von der Gewerbeoberschule zur technologischen Fachoberschule statt. Im Wesentlichen ändert sich für die neue TFO nicht viel, es finden aber in einige technischen Fächern Akzentverschiebungen statt. Seit dem Schuljahr 2014-15 gibt es nur mehr die TFO. Der Schultyp der GOB gehört damit der Vergangenheit an.
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