Unter dem Titel „Nach(t)lesen“ fand am vergangenen Freitagabend an unserer Schule eine „Lange Nacht der Geschichten und Sterne“ statt.
Sie richtete sich an Schüler wie Eltern gleichermaßen. Die “Lange Nacht” sollte die beiden Schwerpunkte unserer beiden Schultypen – Natur- und Geisteswissenschaften – auf ungewöhnliche Art und erlebnisorientiert zusammenführen. Das Schulgebäude selbst wurde dabei zur beschallten und beleuchteten Architekturinstallation.
Das „Nach(t)lesen“ besuchten an die 100 Schüler und Eltern, darunter auch Lehrer und
Bibliothekare anderer Schulen. Die Veranstaltung diente einerseits der Einweihung unserer neuen Schulbibliothek und der kleinen Sternwarte auf dem Dach des Neubaus. Andererseits war sie Gelegenheit, unsere beiden Schultypen mit einer gemeinsamen Veranstaltung näher zusammenzuführen.
Das neue Schulgebäude und der Innenhof waren zum Anlass durch Oskar Light passend in Nachtfarben ausgeleuchtet und dezent inszeniert, in Teilen auch beschallt (Space Sounds von Andreas Oberhofer).
Zur Eröffnung gab es im großen Saal eine beeindruckende Bilderschau von Polarlichtern zu erleben, die TFO-Lehrer Dieter Seiwald von seinen Erkundungen nördlich des Polarkreises mitgebracht hatte. Interessierten Schülern und Eltern ermöglichte die Astronomiegruppe im Anschluss daran unter fachkundiger Führung mittels der Teleskope vom Schuldach aus einen faszinierenden Blick in den Sternenhimmel.
Der Planet Jupiter und die Winter-Sternenbilder ließen sich wunderbar beobachten. Es schien, als hätte der Winterhimmel eigens für unsere “Lange Nacht” aufgerissen. Zu den Plejaden, dem berühmten Sternenhaufen, und zum Sternenbild Orion konnte der Besucher nebenbei deren mythologische Entstehungsgeschichte erfahren, erstere vorgetragen vom RG-Lehrer Christian Zelger.
Ein rot ausgeleuchteter und mit Matratzen und Liegestühlen ausgestatteter „Inferno-Hörraum“ war Ausschnitten aus bekannten Hörbüchern und Hörspielen gewidmet, u.a. Dantes “Divina Comedia” und Dan Browns “Inferno”. Besonderer Gast war der Schauspieler Günther Götsch, der als Höhepunkt des Abends eine Lesung bot. Als unheimlicher Archivar empfing er außerdem in den Kellergeschossen der Schule Besucher in der gruseligen „Kammer des Schreckens“– eine kurze szenische Aufführung für jeweils nur einen Gast. Die über zweistündige Aktion war restlos ausgebucht.
Eine Geschichten-Tauschbörse und ein Readers Corner richteten sich vor allem an Schüler. Alte Erzähltraditionen aufnehmend konnten Interessierte dabei Lieblingstexte und Selbstgeschriebenes vortragen oder eine Geschichte zum Besten geben und gegen eine andere Erzählung eintauschen. Auch Lehrerinnen und Lehrer beteiligten sich daran. Ein weiterer Raum war der Sphärenmusik gewidmet, Klängen, die sich aus der Bewegung der Gestirne ableiten. Dazu gab es eine Einführung. Ergänzend zum Programm bot die Bibliothek zudem eine Astronomie-Ausstellung (die noch läuft) und einen Astro-Quiz.
Schule als nächtlicher Erlebnisraum
Die lange Nacht hat gezeigt, dass Schule heute viel mehr sein kann als eine bloße Lehranstalt, in der Schüler Stunden absitzen. Vielmehr kann Schule auch ein kultureller Erlebnisraum sein, der Wissen und Literatur, Mythologie und Naturwissenschaften sinnlich und spannend vermittelt.
Das gelingt jedoch nur, wenn von der Direktion über die Schulwarte bis zu den Lehrpersonen und Schülern viele Helfer am selben Strang ziehen. Verantwortlich für die Vorbereitungen und die Umsetzung der „Langen Nacht“ war ein eigenes – durch die “Schulastronomen” erweitertes – Team der Bibliotheksarbeitsgruppe mit Josef Götsch, Margarethe Khuen, Ewald Kontschieder, Dieter Seiwald, Jessica Tabarelli, Matthias Tappeiner, Heidemarie Unterholzner und Christian Zelger.
Einen besonderen Dank für die Unterstützung der „Langen Nacht“ gebührt der Direktion wie der Sekretärin Claudia Cassin, aber auch dem Förderverein, manchen Eltern für Leckerbissen am Buffet sowie den vielen fleißigen Helferinnen und Helfern und Stationenbetreuern, u.a. Melina Caliri, Robert Kastlunger, Fabian Koch (Plakat), Iosu Lezameta, Andreas Oberhofer, Rosi Pichler, Hildegard Spögler und Beatrix Reichert.