Mehrere Klassen unserer Schule haben kürzlich eine Aufführung des Südtiroler Kulturinstituts im Stadttheater Meran besucht. Dabei handelt es sich um einen berühmten und schon von bekannten Regisseuren umgesetzten “exotischen” Stoff.
Die “Konferenz der Vögel” ist nämlich ein mittelalterlicher Sufi-Text des berühmten persischen Autors Attar von Nishapur, der viele Vögel auf die Suche nach ihrem König schickt. Symbolisch-mystisch suchen die Vögel als Stellvertreter für den Menschen sich selbst, und zwar auf einer hindernisreichen Pilgerreise nach innen. Viele gehen dabei verloren.
Das junge Ensemble des Marabu Theaters Bonn hat diese Handlung nur als äußeren Rahmen genommen, um eine ganz heutige Reise auf der Suche nach den brennenden Themen in einer krisengeschüttelten Zeit zu unternehmen. Es geht dabei u.a. um Konsumwahn, Migration, Plastikmüll, Krieg und Klimakrise. Die Schauspieltruppe zeigt die Perspektive der jungen Generation, ihre Widersprüchlichkeit, die Zweifel und Ängste, das versuchte Engagement in der Welt von heute. Das neunköpfige Ensemble kombiniert dabei Bühnenmittel wie Texttafeln und Video sowie dramaturgische Elemente wie Songs und Gruppenchoreographie, um ihre Botschaften zu transportieren. Wichtig ist im Stücke die kooperative Gruppe, die gemeinsam versucht, Antworten auf drängende Fragen zu geben. Am Ende darf das Publikum sich noch selbst beteiligen, was sogar ein paar mutige Schülerinnen auf die Bühne lockt. Insgesamt eine trendige, partizipative Inszenierung, die beim jugendlichen Publikum gut ankommt.
Posts tagged Konferenz der Vögel