Khaled Soliman Al-Nassir bei seinem Vortrag
“Ein Ende dem Blutvergießen”, dazu rief am Montagvormittag Khaled Soliman Al-Nassir in seinem Vortrag über die aktuelle Lage in Syrien vor Schülerinnen und Schülern der vierten und fünften Klassen in der Schulaula auf. Der Exilsyrer, der seit zwei Jahren in Mailand lebt, berichtete von der Lage in seiner Heimat, „einer Tragödie“ sondergleichen. Die Welt müsse handeln und dem täglichen Blutvergießen ein Ende setzen, forderte Khaled. Der Bürgerkrieg, der sich nun schon zwei Jahre lang hinzieht, hat hunderttausend Menschen das Leben gekostet und Millionen zur Flucht gezwungen. Dass das Assad-Regime gestürzt werde, sei Voraussetzung für eine Befriedung.
Khaled, der palästinensischer Abstammung ist und in Damaskus gelebt hat, ging auch auf die Geschichte des Landes ein. Syrien gehört zu den ältesten Hochkulturen der Welt, Damaskus ist eine der ältesten Städte. Nach den Sumerern, Phöniziern, Persern usw. wurde das Land islamisiert und im 19. Jahrhundert schließlich französische Kolonie.
1946 befreiten sich die Syrer in einem Unabhängigkeitskampf von den Kolonialherren. Seitdem gab es mehrere Staatsstreiche, bis in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts der Assad-Clan an die Macht kam, der demokratische Ansätze stets verhinderte und kritische Stimmen brutal unterdrückte. Vielmehr wurde ein Polizeistaat aufgebaut, in dem Angst und Unterdrückung herrschten.
Als Propagandalüge des Regimes bezeichnete Kahled die über die Medien verbreitete Information, in Syrien sei Al-Kaida in den Bürgerkrieg verwickelt. Dass Russland das korrupte Regime stütze, hänge damit zusammen, dass sich der einzige Mittelmeer-Hafen der Russen auf syrischem Staatsgebiet befinde.
Der Vortrag stieß bei Schülerinnen und Schülern auf großes Echo, eingeladen hatte Khaled Soliman unsere Bibliothekspraktikantin Claudia Tröbinger, welche mehrere Monate selbst in der Region, nämlich Libanons Hauptstadt Beirut lebte.
Claudia Tröbinger führte in das Land Syrien ein