Die verdrängte Schuld – “L’armadio – Die Schande”

Einer ungewöhnlichen Theateraufführung wohnten vor einigen Tagen die Schüler der Klasse 5 ABW bei. Es war zweisprachig in Deutsch (plus Dialekt) und Italienisch angelegt und beschäftigte sich mit der verdrängten Aufarbeitung der NS-Geschichte nach dem 2. Weltkrieg. Das Stück mit dem Namen “L’armadio – Die Schande” von Flora Sarrubbo war als Zusammenarbeit von Theater in der Altstadt und Controtempo Teatro aus Bozen auch als Schüleraufführung gezeigt worden.
Mit dem Auftritt von historischen und fiktiven Personen sprang die Handlung immer wieder von der Gegenwart in die Vergangenheit zwischen 1943 und beginnendem Kalten Krieg. Eine Frau recherchiert in alten Akten im „Armadio della vergogna“ – unter diesem Namen ist der Schrank bekannt – und lässt während der Lektüre wie vor ihrem inneren Auge die Figuren entstehen bzw. auftreten, darunter sowohl Täter wie Opfer.
Das Stück geht auf eine historische Begebenheit zurück, und zwar auf einen Schrank, der über Jahrzehnte verschwunden war und in den 90er Jahren in Rom wieder auftauchte. Die liegen gebliebenen tausenden Fälle von Verbrechen haben auch mit dem Durchgangslager in Bozen und Südtiroler*innen zu tun.
Die Schüler hatten am Ende bei einer Feedbackrunde mit ihrem Lehrer Ewald Kontschieder etwas zufällig noch Gelegenheit mit Theaterleiterin und Schauspielerin Johanna Porcheddu sowie den Schaupieler*innen Diletta La Rosa und Paolo Tosin zu diskutieren. Die Theaterleiterin war über die von Seiten unserer Schüler durchwegs positiven Rückmeldungen zum anspruchsvollen Stück höchst erfreut.
Das Stück ist eine wertvolle Beschäftigung mit der Zeitgeschichte und schärft die Sinne für Ungerechtigkeiten.
Hinweis: Das Stück läuft noch bis 27.10. im Theater in der Altstadt in Meran.

Emil Bertrand Mair (5 BEL) Bronze bei der Informatik-Olympiade in Bergamo

Emil Mair mit Mitstreiter David und Begleiter in Bergamo

Bei der nationalen Informatikolympiade in Bergamo ging es vergangenen Freitag heiß her. Die qualifizierten Schüler und Schülerinnen aus ganz Italien haben es im Laufe des vergangenen Schuljahres geschafft, sich gegen über 10.000 Konkurrent*innen durchzusetzen und einen von 105 Plätzen in Bergamo zu ergattern. Darunter war auch Emil Mair aus der 5BEL, der sich mit den Siegen von Schul- und Regionalausscheidung das Ticket sicherte. Begleitet haben ihn Mitstreiter David von der TFO Brixen und Landeskoordinator Karl Lunger.
Fünf Stunden wurde um jeden Punkt von vier kniffeligen Aufgaben gekämpft, und die Südtiroler Division konnte Erfolge einfahren: Mit jeweils 177 und 194 Punkten haben es Emil und David geschafft, eine Bronze- und Silbermedaille zu gewinnen.
Nach dem Wettkampf herrschte reger Austausch wwischen den Teilnehmer*innen verschiedenster Regionen. Allen Schülern und Schülerinnen wurde zusätzlich ein Kultur-Trip durch Bergamo, der italienischen Kulturhauptstadt des Jahres, geboten.

Begegnung mit dem Comiczeichner Reinhard Kleist – Berührende Lebensgeschichten

Egon Schiele habe ihn beeinflusst. Durch die Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut kommt er in ferne Länder, z.B. in den Irak. Reinhard Kleist ist kein Schriftsteller im klassischen Sinn. Er zeichnet Comics, von Menschen und ihren Schicksalen, zeichnet Lebensgeschichten in Tusche wie z.B. die von Fidel Castro, David Bowie oder Samia Yusuf Omar. Die tragische Geschichte der äthiopischen Sportlerin Samia stellte Reinhard Kleist bei seiner Begegnung mit Schülerinnen und Schülern der TFO kürzlich dann auch ausführlich vor.

Er berichtete den Schülern, wie er vorgeht, bis eines seiner Bücher in den Druck kommt. Die sogenannten Graphic Novels kommen aus den USA, erfreuen sich seit einiger Zeit aber auch bei uns großer Beliebtheit. Die Geschichte von Samir Yusuf Omar ist besonders ergreifend. Das Mädchen wurde durch die Teilnahme an der Olympischen Spielen in Peking bekannt. Damals lief sie in einfachen Schuhen und im schlichten Sportdress vor den Augen der Welt. Sie ertrank Jahre später bei ihrem Versuch, Europa zu erreichen im Mittelmeer. Reinhard Kleist lebt heute in Berlin und kann Geschichten nicht nur erzählen, er zeichnet sie eindrucksvoll. Bibliotheksleiter Ewald Kontschieder dankte dem Verband für Bibliotheken, der die Begegnung ermöglicht hat.

Wählen ist ein urdemokratischer Wert

Landtagswahlen 2023: 14 Parteienvertreter stehen den Schülern Rede und Antwort

Das Wahlrecht ist eine der größten demokratischen Errungenschaften, sagte Eberhard Daum. Der langjährige RAI-Journalist moderierte am Montag im Mehrzwecksaal eine Informationsveranstaltung zu den Landtagswahlen 2023.  „Wer gut wählen will, muss gut informiert sein und daher ist es uns wichtig, den Schülerinnen und Schülern über die bevorstehenden Landtagswahlen ein objektives Bild zu vermitteln,“ begrüßte Direktor Alois Weis.

Die Schule hatte dazu alle antretenden 16 Parteien zur Informationsveranstaltung eingeladen. Gekommen sind mit Ausnahme von zweien je ein Vertreter der 16 Partien und Listen. Insgesamt 14 Kandidatinnen und Kandidaten, die zu den Themen Bildung, Jugend, Wirtschaft, Soziales und Gesundheit, Klima und Umweltschutz  den Jugendlichen, die erstmals wählen, Rede und Antwort standen.

Die Qual der Wahl

Dass zur Landtagswahl am 22. Oktober so viele Parteien bzw. Listen wie noch nie antreten,  sei laut Eberhard Daum einerseits ein Vorteil, weil damit auch eine große Wahlmöglichkeit bestehe, anderseits aber sei es auch eine Herausforderung , sich ein umfassendes Bild verschaffen zu können.

Die Begegnung mit den Politikern bestand aus drei Runden. Zu Beginn stellten sich die 14 Kandidaten für den Südtiroler Landtag  den Schülern kurz vor, während im zweiten Teil an sogenannten Gesprächstischen zu den  5 Themen ein direkter Austausch Vis-à-Vis möglich war. Mit einer Schlussrunde, bei der die Schüler noch offene Fragen stellen konnten, endete der interessante Schulvormittag.

5 Thementische

Zur Sprache kamen Themen wie Noten unter 4, Bier ab 16, die mehrsprachige Schule, öffentliche Sicherheit und was gegen die immer größere Schere Arm-Reich getan werden oder wie nachhaltiger Klima- und Umweltschutz aussehen kann. Viel Applaus erntete Philipp Achammer von der „SVP“, der die Entscheidung der Landesregierung, keine Noten unter 4 mehr zu vergeben, verteidigte. Unterschiedliche Positionen zeigten sich beim Thema „Gendern“: So wies Madeleine Rohrer von den Grünen darauf hin, dass Sprache unser Denken forme, während Jürgen Wirth Anderlan von „JWA“, Karin Meister von der „Süd-Tiroler Freiheit“  und Renate Holzeisen von der Liste „Vita“ vielmehr von einer „Gendermanie“ und Verhunzung der deutschen Sprache sprachen. Mehr Respekt und Rückendeckung forderte Christian Stadler von „Enzian“ für die Ordnungskräfte bei der Frage nach der öffentlichen Sicherheit, während sich Davide Mahmudy von „Forza Italia“ ein größeres Angebot für junge Menschen am Abend und in der Nacht wünschte. Roland Stauder von den Freiheitlichen sprach sich dezidiert für eine kontrollierte Zuwanderung aus, während Maximilian Morandell von „Lega Südtirol“ für bessere Informationskanäle plädierte. Ilaria Nero von „Fratelli d‘ Italia“ liegen der Schutz der Familie und Heimat sehr am Herzen  und Laura Nogler von der Liste „Für Südtirol mit Widmann“ plädierte für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Wie wichtig gute Oppositionsarbeit für die Demokratie sei, unterstrich Maria Elisabeth Rieder vom „Team K“, während Viviana Melis vom „Partito Democratico“ den Wert einer mehrsprachigen  Gesellschaft und  einer zweisprachigen Schule hervorhob. Sabine Gruber vom „Centro Destra“ hingegen möchte sich vor allem für die Stärkung des Mittelstandes einsetzen.

Alle 14 Landtagskandidaten riefen unisono die Schülerinnen und Schüler dazu auf, am 22. Oktober zur Wahl zu gehen. Mit dem Gedanken, dass in einer komplexen Welt einfache Lösungen meist nicht funktionieren, verabschiedete Moderator Eberhard Daum die  rund 150 Oberschüler,  welche  bei der Begegnung interessiert mitmachten.

Tage der offenen Tür & der Technik 26.+27. Januar


Die richtige Schulwahl ist eine wichtige Entscheidung!
Wir beraten deshalb Jugendliche bei ihrer Entscheidungsfindung am liebsten an unserer Schule selbst und laden interessierte Schülerinnen und Schüler mit ihren Familien und Lehrpersonen herzlich ein, unsere Schule zu besichtigen, damit sie sich vor Ort ein Bild machen können, was sie an der Technologischen Fachoberschule „Oskar von Miller“ in Meran erwartet. Bei den Treffen erfahren Sie, wie der Unterricht abläuft und gestaltet wird, was so alles auf die ‚neuen’ Schüler/-innen zukommt, welche Projekte und welches unterrichtsbegleitende Angebot wir bieten und welche Möglichkeiten der Abschluss dieser Schule eröffnet. Selbstverständlich werden auch die Labors und Spezialräume der Fachrichtungen Elektronik und Elektrotechnik sowie Bauwesen, Umwelt und Raumplanung besichtigt.

Tage der offenen Tür
Freitag, 26.01.2024       14.30 – 17.00 Uhr
Samstag 27.01.2024       09.00 – 12.30 Uhr

Tag der Technik
Freitag, 09.02.2024         10.35 – 13.05 Uhr
Begegnung mit ehemaligen Schülern
Informationen: Bildung und Arbeitsweg

INFO Nachmittage – Führung durch das Schulgebäude
unter Voranmeldung im Sekretariat 0473-203140/41

Dienstag, 16.01.2024 jeweils um 14.30 Uhr (Gr. 1) und um 16.00 Uhr (Gr.2)
Montag, 22.01.2024 jeweils um 14.30 Uhr (Gr.1) und um 16.00 Uhr (Gr.2)

Schnupperunterricht
am Vormittag auf Anfrage über das Sekretariat 0473-203140/41