Pilze sind überall … actually!

IMGL2470Realgymnasium und Technologische Fachoberschule Meran und Bildungsausschuss Algund luden zur Science Night 2018

Es ist eine Tradition, die bereits seit vielen Jahren zum fixen Tätigkeitsprogramm zweier Meraner Oberschulen gehört: Die Nacht der Wissenschaft, zu der ein Südtiroler Forscher eingeladen wird, um vor Lernenden, Lehrenden und anderen Interessierten von seinem Forschungsgebiet zu berichten.

Am Dienstag, 27. März präsentierte der Mykologe Ivan Moser im vollen Algunder Thalguter-Haus eine kurzweilige Reise durch die faszinierende Welt der Pilze. Vorgestellt wurde der junge Forscher von Christian Aspmair, Lehrer am Realgymnasium, und Martin Geier, dem Vorsitzenden des Bildungs­ausschusses Algund. Leitthema des eineinhalbstündigen Vortrages war: „Pilze sind überall“.

Es beginne schon am Morgen mit Pilzen auf der Haut, im Mund und im Blumentopf neben dem Bett, führe auf dem Weg zur Schule an Mülltonnen voller Pilze vorbei und warte auch beim Mittagessen, zu dem Käse und Bier gereicht werden, mit weiteren Exemplaren auf. Auch die Luft, und das sei weniger bekannt, ist voller Sporen. Von den über 2 Millionen Arten, die bisher bekannt sind, seien aber nur rund 600 für den Menschen gefährlich.

Zu den Aufgaben Mosers gehört u.a. das Bestimmen von Proben im Labor. Dies sei ein wichtiger Teil der Grundlagenforschung und liefere Ergebnisse, die unmittelbar angewandt werden könnten. Gerade bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem erhöhe eine genaue Bestimmung und eine entsprechend ausgerichtete Therapie die Überlebenschancen stark.

In dem lockeren und immer wieder von englischsprachigen Wörtern und Ausdrücken durchgezogenen Vortrag ging Moser auch auf die Bedeutung der Pilze für einen gesunden und funktionierenden Wald ein. Diese würden es Bäumen ermöglichen, über große Distanzen zu kommunizieren und Nährstoffe auszutauschen. So spricht man immer häufiger vom Wood Wide Web.

Dabei hat jede Pilzart eine genaue Aufgabe im Ökosystem. Stirbt eine Art aus, so wird das natürliche Gleichgewicht gestört, weshalb sich der Referent deutlich für den Artenschutz ausgesprochen hat. Fragen aus dem Publikum am Ende der Präsentation, die immer wieder mit persönlichen Anekdoten angereichert war, rundeten den gelungenen Abend ab.

Der Algunder Ivan Moser, Jahrgang 1991, hat nach der Matura am Realgymnasium Meran 2010 an der Universität Innsbruck Mikrobiologie studiert. Seit seinem Master-Abschluss arbeitet und forscht er in Utrecht (Niederlande) am Westerdijk Fungal Biodiversity Institute, das über eine der größten Pilzsammlungen der Welt verfügt.

Text: Christian Zelger

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