Erfolgreicher Girls Day an der TFO Meran

Foto GD

Unsere “Girls” vor der Schulbibliothek

Der Tag stand ganz im Zeichen von „Frau und Technik“. Manchmal herrschten nämlich noch sehr stereotype Vorstellungen vor, die Technik als eine reine Männersache sehen würden, wurde dabei bedauert.

In vielen Köpfen sei das Frauenbild noch sehr traditionell und die Rolle der Frau vordefiniert. Dass sich wenige Frauen für Technik begeistern lassen, hänge auch mit der Erziehung zusammen bzw. sei in unserer Kultur verankert.

Es sei wichtig, bereits im Kindesalter auch Mädchen für all das zu begeistern, das üblicherweise nur Jungs vorbehalten sei. So würde die geschlechtspezifische Trennung im Kindesalter Rollenbilder fixieren und die Mädchen in ihre typische Frauenrolle drängen. Grund- und Mittelschule hätten aber auch ihren Beitrag zu leisten und dürften Mädchen nicht vor einer technischen Ausbildung abschrecken, meinten unsere Schülerinnen.

Über ihre Rolle als Technikerin, Frau und Mutter sprachen Dr. Rosella Gennari, Informatikprofessorin an der Freien Universität Bozen, Architektin Carlotta Zambonato vom Amt für Hochbau und  Milica Starcevic, ehemalige Schülerin der GOB Meran und derzeit tätig bei der finnischen Firma „Vacon“ in Sinich.

Was die Chancengleichheit betrifft, so hätten Frauen in „Männerberufen“ laut Milica Starcevic und Carlotta Zambonato (sie projektierte auch unsere Schule und leitete den Bau) keine Nachteile in Kauf zu nehmen, vorausgesetzt sie verfügen über Fachkompetenz und ein sicheres Auftreten.

Hilfreich sei – auch für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf – organisatorisches Talent. Die drei Referentinnen sprachen an, wie wichtig es zudem sei, sich in mehreren Sprachen verständigen zu können. Zusätzlich zu den technischen und kommunikativen Fähigkeiten spiele auch die Psychologie und das Einfühlungsvermögen eine große Rolle.

Rosella Gennari und Carlotta Zambonato ermunterten schließlich die Mädchen, zu sich selbst zu stehen und sich nicht durch besondere Erwartungen, die manchmal an Frauen in Technikberufen gestellt werden, unter Druck setzen zu lassen.

Starken Frauen in der Technik widmeten die Schülerinnen eine Ausstellung, die am Girls Day vorbereitet und nun am Schuleingang zu sehen ist. Neben bekannten Namen wie die weltberühmte Architektin Zaha Hadid finden sich dort auch Mary Anderson, die den Scheibenwischer erfunden hat, Melitta Bentz, die Erfinderin des Kaffeefilters, die erste Frau im Weltall Walentina Tereschkowa oder Samantha Cristoforetti, die heuer noch zur Weltraumstation ISS aufbrechen wird.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der Schule ging es ins nahe Krankenhaus Meran, wo die Schülerinnen vom ehemaligen Gewerbeoberschüler Daniele Farneti und dem Leiter der Abteilung Informatik des Sanitätsbetriebes Dr. Christian Steurer über die Arbeitsmöglichkeiten im technischen Bereich im Krankenhaus informiert wurden. Anschließend durfte die Frauengruppe noch verschiedene technische Abteilungen besichtigen.

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