Vortrag von Witti Mitterer, Direktorin des Kuratoriums für technische Kulturgüter, für die 2. Klassen
Die Wenigsten wissen, dass unsere Heimat Dutzende von technischen Kulturdenkmälern besitzt und vor allem auf zwei Gebieten der Technik weltweit eine Vorreiterrolle einnimmt: Mobilität und Energie. Dies behauptete jedenfalls Witti Mitterer in ihrem Vortrag zum Thema „Technikgeschichte Südtirols“ für die Schüler/innen der zweiten Klassen. Der Vortrag bildete den Auftakt zur Lehrfahrt nach München, wo die Schüler im Deutschen Museum arbeiten werden und das architektonische Meisterwerk des Olympiaparks besichtigen.
„Nicht alles war früher so schlecht“, unterstrich die Direktorin des Kuratoriums für technische Kulturgüter immer wieder. So wurden technische Meisterleistungen erbracht, die uns heute zum Staunen bringen. Der Bau der Brenner-Bahnlinie z.B. beanspruchte nur knapp drei Jahre. Auf dem Gebiet der Stromerzeugung durch Wasserkraft nimmt Südtirol eine Pionierstellung ein. Die ersten großen Kraftwerke weltweit (Kardaun, Reschenwerk, Töllwerk…) wurden bei uns errichtet. Oskar von Miller, unser Schulnamensgeber, war Vorreiter auf dem Gebiet der Elektrotechnik. So verlegte er schon vor rund 100 Jahren die Elektrokabel unterirdisch. Die Kraftwerke selbst stellen eine architektonische Meisterleistung dar; sie wurden so Licht durchflutet gebaut, dass die Arbeiter nicht das Gefühl hatten, untertags zu sein. Pionier war Südtirol auch im Seilbahnbau. Die Kohlerer Bahn soll die erste Personenbahn weltweit sein. Bis heute kommen die größten Seilbahnbauer der Welt (Doppelmayr, Leitner) aus Südtirol.
Mitterer berichtete auch von den zahlreichen Projekten des Kuratoriums und legte den Schülern ans Herz, die einmaligen Südtiroler Technik-Denkmäler zu erhalten und wertzuschätzen. Schließlich seien sie auch Aushängeschild einer einmaligen Region. Die Kuratoriumsdirektorin lud zum Schluss alle zur Eröffnung der Marlinger „Strompromenade“ ein, die nach Oskar von Miller benannt ist.
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