Traditionelle „Science Night“ des Realgymnasiums Meran mit dem Informatikprofessor Nikolaus Augsten
Filtern, Sortieren und Hashing: Damit sind wir bereits beim Kern eines Spezialgebiets der Informatik. Es geht um Datenbanken, die Probleme, die sie uns bereiten können und wie wir diese lösen. Der Meraner Nikolaus Augsten ist Informatik-Professor an der Universität Salzburg und gilt als Experte in Sachen Datenbanken. Am vergangenen Dienstag Abend berichtete er den Schülern des Realgymnasiums und der Technologischen Fachoberschule Meran im Algunder Vereinshaus von seiner Arbeit.
Im Rahmen der traditionellen „Science Night“ lädt die Schule seit mehreren Jahren ehemalige Schüler zu einer Begegnung ein. Seit zwei Jahren finden die Vorträge der Wissenschaftler in Zusammenarbeit mit dem Bildungsausschuss im Vereinshaus von Algund statt.
„Computer sind so gestrickt, dass sie nur richtig oder falsch, gleich oder ungleich erkennen. Ein Dazwischen gibt es nicht“, erklärte Augsten. Wenn Daten nun nicht korrekt eingegeben werden, dann findet sie der Computer auch nicht. „Schon der kleinste Fehler kann Chaos anrichten, Schlampigkeit kennt er nicht“, schmunzelt Augsten. Die Herausforderung der Informatiker sei es nun, Lösungen zu finden, die das Suchen und Finden von Daten trotzdem ermöglichen, auch wenn diese ungenau bzw. fehlerhaft eingegeben wurden. Bei der unfassbaren Größe, welche Datenbanken heute haben, sei dies immer wieder eine große Denkarbeit, die neben mathematischen Know-how auch Kreativität und Mut zu neuen Wegen brauche, sagte Augsten, der mit Computer-Spezialisten auf der ganzen Welt zusammenarbeitet.
Angefangen hat seine Begeisterung für den Computer während der Oberschulzeit am „Wisslyz“ in Meran in den 80-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts an. Augsten erzählte von seinen ersten Programmierversuchen zu einer Zeit, als die Computer noch kaum laufen konnten. Nach dem Telematikstudium in Graz habilitierte er an der Freien Universität Bozen und an der Aalborg-Universität in Dänemark.
Seit zwei Jahren ist er Professor für Datenbankforschung in Salzburg. 2010 erhielt er für seine Forschung den renommierten „ICDE Best Paper Award“. An der weltweit größten Computersimulation, der „Millenium-Simulation“, welche die Entstehung des Universums nachzeichnet, war er maßgeblich beteiligt. Was für viele eine unverständliche und trockene Materie ist, stellt sich für Nikolaus Augsten als spannende tägliche Herausforderung: Die Forschung in der Informatik.
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