Mitreißend, berührend und tiefsinnig bezeichneten die Schüler/innen der vierten Klassen das Musical „Anatevka“, das sie am Mittwoch im großen Saal des Stadttheaters von Bozen anschauten. Das minimalistische Bühnenbild mit technischen Raffinessen, die großartige schauspielerische Leistung und mitreißende Musik, aber auch die tiefsinnige Geschichte beeindruckten die meisten.
In Anatevka, einem Dorf in Osteuropa, lebt der jüdische Milchhändler Tevje mit seiner Frau Golde und fünf Töchtern in bescheidenen Verhältnissen. Es sind unruhige Zeiten, die Russische Revolution kündigt sich an. Das Leben öffnet sich mehr und mehr nach außen und Traditionen werden in Frage gestellt. Die Töchter lassen sich nicht mehr bevormunden und wollen selbst ihren Ehemann auswählen. Zeitel ist mit dem Schneider Mottel verlobt und Hodel liebt den Studenten Perchik. Tevje hält Zwiegespräch mit Gott und gibt den beiden schließlich seinen Segen. Doch als Chava den Christen Fedja heiraten will, schafft es Tevje nicht, über seinen Schatten zu springen. Währenddessen spitzt sich die politische Lage immer weiter zu. Alle Juden müssen Anatevka innerhalb von drei Tagen verlassen. „Fiddler on the Roof“ – so der Originaltitel des Musicals – basiert auf Erzählungen des jiddischen Autors Scholem Alejchem. 1964 am Broadway uraufgeführt, erzählt das Musical von Verfolgung, Ausgrenzung und Neubeginn. Berührend gelang den Autoren die Gratwanderung zwischen Komik und Tragik, Lebenslust und Traurigkeit. Jerry Bock studierte für dieses Thema chassidische Volksmusik und schuf Hits wie „If I Were A Rich Man“, „Sunrise, Sunset“, „Matchmaker“ und „Anatevka“.
Der heurige Theatertag der vierten Klassen war ein voller Erfolg, was sich auch darin zeigte, dass die Schüler/innen fast drei Stunden lang gespannt der Aufführung folgten
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