Der ehemalige RG-Schüler und ORF-Meteorologe Daniel Schrott sprach über „Wetter und Klima im Alpenraum“ auf der heurigen „Science Night“
Trägt die „Ziel“ einen Hut, wird’s Wetter gut: Ein Funken Wahrheit steckt hinter der Bauernregel, mehr aber auch nicht. Wie das Wetter wirklich wird und wie Prognosen erstellt werden, darauf ging im Rahmen der traditionellen „Science Night“ des Realgymnasiums Meran am vergangenen Montag- abend der ehemalige RG-Schüler und ORF-Meteorologe Daniel Schrott ein.
Schimpfen Sie auch manchmal über das schlechte Wetter bei uns? Sie haben keinen Grund! Der Meraner Raum ist eine vom Wetter begünstigtsten Gegenden weit und breit, wie Daniel Schrott den Schülern, Eltern und vielen Interessierten in seinem Vortrag im Algunder Thalguterhaus erklärte. Wer kann denn schon auf 100 Sonnentage bei mehr als 25 Grad im Jahr verweisen? Im Schnitt gesehen gibt es drei Monate Sommer bei uns, die Jahresmitteltemperatur liegt bei 12 Grad und der Jahresniederschlag beträgt im Meraner Raum rund 750 Millimeter pro Quadratmeter. Wetteraufzeichnungen gibt es für Meran seit 1830, dabei habe sich die Temperatur in den vergangenen 100 Jahren um rund drei Grad erhöht, wie der gebürtige Algunder Wetterfrosch erklärte. Und aufhalten ließe sich der Klimawandel sowieso nicht mehr, „wir bezahlen jetzt Rechnung für unser Sünden der 1960er bis 80er Jahre“, erklärte Schrott. „Wer weiß, vielleicht pflanzen wir in Zukunft anstelle der Äpfel Oliven an und die besten Hotels stehen nicht mehr im Tal, sondern im Mittelgebirge“, prognostisierte Schrott. Die Klimaerwärmung würde zwar einiges ändern, aber deswegen den Kopf in den Sand zu stecken sei keine Lösung, vielmehr laute die Herausforderung, sich den neuen Klimabedingungen anzupassen.
Dass der Vinschgau das trockenste Tal im ganzen Alpenraum ist, ist weitläufig bekannt. Und unsere Großeltern wissen auch, dass das Genua-Tief im Spätherbst am meisten Niederschlag nach Meran bringt. Zu einer verlässlichen Wetterprognose brauche es aber etwas mehr als nur Erfahrung. Schrott erklärte den Schülern, wie heute über Satelliten und Radar Wettermodelle erstellt werden. „Durch die moderne Technik nimmt die Zuverlässigkeit der langfristigen Prognosen zu“, bestätigte der Meteorologe. „Trotzdem, es kann auch mal etwas daneben gehen bei einem Wetterbericht“, schmunzelt Daniel Schrott. Wer den smarten Algunder im Fernsehen sehen möchte, muss früh aufstehen. Für das Frühstücksfernsehen auf ORF2 wird er demnächst den Wetterfrosch spielen.
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